Leon spendet Hoffnung

Im November spendete unser Spieler Leon Große Knochenmark und somit einer jungen Frau Hoffnung auf Heilung. Gerade zur Weihnachtszeit wird vielen Menschen bewusst wie gut es Ihnen doch geht. Sie haben ein warmes Dach über dem Kopf, sind im Kreise von Familie und Freunden und dabei vollkommen oder halbwegs gesund. Aber auch sehr viele Menschen weltweit können dies alles nicht von sich behaupten. Einen dieser Menschen hat der 19-jährige Leon, der seit 2015 für Blau-Weiß Farnstädt die Fußballschuhe schnürt, die Chance gegeben wieder gesund zu werden.Wir haben uns mit Leon über diese wunderbare Aktion unterhalten. Auf die Anfrage, ob wir einen kleinen Artikel und ein Bild zu veröffentlich dürfen, kam sofort ein „Ja“. Er möchte ja auch damit darauf aufmerksam machen, dass man mit einer derartigen Spende Leben retten kann.

Am 11.11.2015 postete er stolz ein Foto in die Whatsapp-Gruppe seines Vereins, welches ihn im Krankenhausbett zeigt. In beiden Armen hat er dicke Schläuche, auf der Brust die Sportbild und ein breites Grinsen im Gesicht. Mehrere seiner Mitspieler schickten positive Bemerkungen, es kamen aber auch Nachfragen was er da macht. Auch wir fragten ihn und erhielten so einen Einblick in das Thema Knochenmarkspende.

Er hat sich im Juli über DKMS (Deutschen Knochenmarksspenderdatei) typisieren lassen. Einen Monat später kam die Aufforderung zur Abgabe einer Blutspende. Damit konnte dann eine genauere Analyse erstellt werden. Die Analyse ergab, dass er sich als potentieller Spender für einen Leukämie (Blutkrebs)-Patienten eignet. „Es gab keinen konkreten Anlass.“, sagt Leon. „Wenn man ein Leben retten kann, ohne seinen eigenen Körper dabei stark zu gefährden, sollte man das tun.“ und weiter: „Damit kann man ein Statement in unserer Gesellschaft, welche sich immer mehr egoistisch und profitorientiert verhält, setzen.“ – große Worte von einem 19-Jährigen.

Aber es passt zu Leon. Er ist ein sehr sympathischer Typ, beliebt bei den Mitspielern, ehrgeizig und fair. Er wechselte zur aktuellen Saison gemeinsam mit seinem Kumpel Tom Nowosadka nach Farnstädt um dort vorerst das Kreisoberliga-Team der Zweiten zu verstärken. Mittlerweile haben beide sogar ein paar Spiele in der Landesliga-Mannschaft der Herren gemacht und sind aus dem Verein schon nach kurzer Zeit nicht mehr wegzudenken.

Ziemlich schnell wurde Leons „Knochenmarksschwester“ gefunden also ein Frau, zu der sein Knochenmark passt. Dies dauert normalerweise viel länger, habe ihm sein Arzt gesagt, vielleicht ein Indiz dafür, dass sie schon länger nach der passenden Spende sucht, aber das kann man nur vermuten. Leon weiß nämlich nur, dass er sich um eine 29-Jährige handelt, die Leukämie hat. Es kann natürlich sein, dass die Patientin trotz der Knochenmarksspende nicht geheilt werden kann. Aus diesem grund werden die Spender nicht informiert, um sie nicht unnötig zu belasten. Nach 2 Jahren erfährt man aber, ob der Spender die Krankheit überwunden hat.

Wir haben Leon noch gefragt, wie es wohl ist, Knochenmarkt zu spenden und ob man es eventuell mit einer Blutspende vergleichen kann. Es dauert natürlich länger, sei aber absolut auszuhalten sagt er dazu. Vor ein paar Jahren musste man sich noch operieren lassen. Heute bekommt man in beide Arme eine Nadel für den Zeitraum von 5 Stunden. Einen der Arme kann man solange nicht bewegen und den anderen nur sehr eingeschränkt. Aber was ist das schon für eine Einschränkung im Vergleich zu dem Leid, den man einem Menschen damit eventuell abnehmen kann?

Wir möchten als Verein durch diese kleine Geschichte auf das Thema Knochenmarksspende aufmerksam machen. Vielleicht findet sich ja dadurch der ein oder andere Spender. Leon steht gern für Gespräche bereit und wer weiß, vielleicht steht eines Tages eine kerngesunde junge Frau auf dem Farnstädter Sportplatz und feuert unseren Leon an, der ihm vor einigen Jahren durch seine Knochenmarksspende das Leben gerettet hat.

 

Text: Marcus Conrad